Centre International De l’Art parétial Montignac-Lascaux

Für das Internationale Zentrum der Höhlenkunst, das seit dem Frühjahr 2014 in Frankreich gebaut wird, sind wir zur Präsentation der Höhlenzeichnungen von Lascaux beauftragt worden. Diese gehören zu dem UNESCO-Weltkulturerbe.

Wir haben die experimentell erstellten Farbmaterialien und rekonstruierten Werkzeuge, die offenbar zur Schaffung der mehr als 17.000 Jahre alten Zeichnungen verwendet wurden ausgestellt. Weiterhin haben wir Kopien der vor Ort geborgenen Objekte angefertigt Die Fachleute der Salisbury GmbH und der Salisbury France SARL arbeiteten mit ungarischen, Experten zusammen, um den gewünschten Ausstellungsraum erstehen zu lassen, der die Zeichentechnik und die Werkzeuge der Künstler aus der Altsteinzeit vorstellt. Die Besucher treffen hier nicht nur auf die bei der Schaffung von Felsmalereien und Ritzzeichnungen verwendeten Werkzeuge, sondern sie lernen auch den ganzen Mal-Prozess kennen, von der Herstellung der Farben, über die Entstehung der scharfen Konturen oder Vertiefung der Zeichnungen bis hin zu dem letzten Schliff.

Die Werke der Höhle von Lascaux in Südwestfrankreich sind eine der bedeutendsten Gruppen der spätpaläolithischen Höhlenkunst sowohl in Bezug auf das Niveau der Kunstwerke als auch deren Menge.

Die insgesamt 250 Meter langen Wände des Höhlensystems, das aus mehreren Sälen besteht, sind mit über zweitausend prähistorischen Farbzeichnungen und Ritzzeichnungen verziert. Größtenteils wurden die damals lebenden Tiere (Auerochsen, Ziegen, wilde Pferde, Wasserbüffel, Hirsche) verewigt und auch geometrische Formen dargestellt.

Die über 17.000 Jahre alten Kunstwerke gehören heute zusammen mit anderen Höhlen mit bemalten Wänden im Tal der Vézère zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Der Eingang der Höhle in Lascaux wurde 1940 von vier Schuljungen entdeckt. In den 1950er Jahren entwickelte sich das Gelände zur beliebten Touristenattraktion. Jedoch drohten – und droht immer noch –durch die vielen Besucher, das künstliche Licht und die Klimaänderungen die Zerstörung der Höhlenzeichnungen. Deshalb sind sie seit 1963 für die Öffentlichkeit geschlossen worden.

 

Die meisten Malereien sind heute als Kopie in einer künstlichen Höhle in der Nähe des ursprünglichen Entdeckungsortes zu sehen, ein anderer Teil dagegen, bestehend aus fünf realistisch bemalten Kopien, befindet sich seit 2012 – auf einer Wanderausstellung auf Welttournee.

Der Plan “Lascaux 4” eröffnet ein neues Kapitel in der Präsentation und Bekanntmachung der Funde.

Ziel des Internationalen Zentrums für Höhlenkunst in Montignac-Lascaux, das im Rahmen des Projekts gebaut wird, dass die Besucher die Kunstwerke zuerst durch deren Betrachtung, und dann die Kunst durch die Interpretation kennenlernen.

Neu an der Anlage ist, dass hier zum ersten Mal die lebensgroße Kopie fast der gesamten Höhle zu sehen ist, so dass die Besucher auf eine einzigartige Weise in ihrer ursprünglichen Atmosphäre spazieren gehen können.

In einem der Räume, in dem die Erklärung der bemalte Höhle stattfindet, wird als Kreativwerkstatt bezeichnet. Dort können die Besucher die Malmethoden und Werkzeuge der damaligen Künstler kennenlernen.

Hier werden die Nachbildungen der Objekte vorgestellt, die an den Fundorten ausgegraben wurden, wie beispielsweise die für die Anfertigung der Ritzzeichnungen benötigten Steinwerkzeuge, Mörser für Mineralien, Farbsteine, Kreide und Lämpchen, deren Originale im Museum besichtigt werden können.

Wir haben sie mit der gleichen Technik und aus den bekannten Rohstoff prähistorischer Steinbrüche nachgebildet. Außerdem haben wir ein Pigmentblasrohr erstellt, das basierend auf Annahmen rekonstruiert wurde, das zusammen mit einer Lederschablone, für die scharfen Konturen der Tierzeichnungen verwendet wurde sowie natürlich auch Pinsel. Die Vorstellung der Materialien, wie die zum Färben eingesetzten verschiedenen Pigmente, gelber und roter Ocker, schwarzes Manganoxid und das als weiße Deckfarbe aufgetragene Kaolin, ferner auch natürliche Mineralien, waren auch unsere Aufgabe.

 

Die 8.500 m² große Ausstellungsfläche wurde durch den französischen Präsidenten François Hollande eröffnet. Besucher werden ab dem 15. Dezember 2016 dort begrüßt.

Mehr dazu können Sie hier lesen…

http://www.lemonde.fr/culture/article/2016/12/13/visitez-lascaux-4-comme-si-vous-y-etiez_5048312_3246.html?xtmc=lascaux&xtcr=4

https://www.facebook.com/BleuPerigord/videos/10154199682272781

Offizielle Seite des Lascaux Projekt 4: http://www.projet-lascaux.com/en

Vorstellung des Zentrums für Höhlenkunst: https://www.youtube.com/watch?v=4FqPO9-vdy0

Centre International de l’Art Pariétal Montignac-Lascaux: http://www.lascaux.fr/en

Die ursprünglich 3 m tiefe und 2-2,5 m breite Fossa bog einige Meter von der großen Zisterne rechtwinklig nach Südwesten ab. Ihr südlicher Abschnitt wurde in der Mitte der Via sagularis ausgegraben und ihreZusedimentierung war ein langsamer Prozess. In seiner Verfüllung lagen gestempelte Ziegel aus dem 3.-4. Jh. n. Chr. (LEG X GPF) und Schottermaterial. Am Nordrand wurde noch im 18. Jh. n. Chr. Bauschutt deponiert. Die jüngsten antiken Objekte haben wir unter einer 30-40 cm starken Schicht, in dem in der Nähe der Friedhofskapelle liegenden Sektorabschnitt gefunden.
Der letzte römerzeitliche Siedlungshorizont bestand aus zwei kleineren (ca. 2,8-3,4 m) Grubenhäusern mit Pfahlkonstruktion und aus einer Abfallgrube (S 2 SW und SW-Ecke). An der NW-Seite von einer der Hütten, haben wir einen von Steinen begrenzten Herd mit Kieselfundament gefunden.

Beide Grubenhäuser sind durch Feuer zerstört worden, die Ränder der Pfostenlöcher und stellenweise auch der Boden war sehr stark verziegelt. Die Keramikfunde repräsentierten die spätesten Töpferwaren der Donauprovinzen, – z. B. Krughalsfragment eines dunkelgrauen Gefäßes mit glänzenden, senkrechten, eingeglätteten Streifen oder Topf-Fragmente mit dunklen Brandflecken sowie hellgraue Spinnwirtel. Der in der Humusschicht neben der südlichen Hütte gefundene Beinkamm zeigt Ähnlichkeit mit dem Kamm aus dem Schatz von Untersiebenbrunn aus dem 5. Jh. (RLÖ 2015, 166, Abb. 66).

Der komplett entnommenen Fundamentgraben, der mit Ziegelschutt und Steinen vermischten Humus sowie eine Plinte enthielt weist darauf hin, dass das hochwertige Steinmaterial des Ala-Lagers bis zur Gründung der Brauerei von M. Descolier die Grundfunktion des Grundstücks bestimmt hat (EZSÖL 2012, 90 ff.). Auf das Mittelalter datierbare archäologische Phänomene haben wir nicht gefunden. Spuren neuzeitlicher Flächennutzung waren ebenso  rar. Erst im 19. Jh. wurde ein kleineres Haus mit Stein-Ziegel-Fundament in der Mitte des Grundstücks errichtet, an dem von der SW-Seite ein Wirtschaftsgebäude mit massiver Holzkonstruktion angebaut wurde. Die SW-Seite des Grundstücks wurde durch eine 3 m breite Straßenbettung aus Geröll abgegrenzt. Die neuzeitlichen und modernen Befunde enthielten zahlreiche römische Fragmente  vor allem von Dachziegeln und Keramik.
Das Fundmaterial der Grabung wurde im November 2016 in dem Depot des Museums Carnuntinum in Hainburg abgegeben.

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